Wie das österreichische Industriemagazin berichtet, steckt die russische Automobilbranche in der schwersten Krise seit Jahrzehnten – und ausgerechnet Lada, lange Zeit Symbol für Aufstieg und nationale Identität, wird nun zum Sinnbild des Niedergangs. Wo der Neuwagenmarkt einst über drei Millionen Fahrzeuge pro Jahr verkraftete, dominieren heute Kurzarbeit, Kaufzurückhaltung und ausländische Konkurrenz. Während chinesische Hersteller Marktanteile gewinnen, kämpft Avtovaz, die Mutter von Lada, um seine Zukunft.
Vom Boom zum Absturz: Wie Russlands Automarkt zerbricht
Noch vor wenigen Jahren galt Russland als einer der am schnellsten wachsenden Automärkte Europas. Heute ist von diesem Glanz nichts mehr übrig: Absatzrückgänge, steigende Preise und teure Kredite haben den Markt ausgebremst. Die einstige Erfolgsgeschichte ist zum Krisenszenario geworden.
2022 als Wendepunkt: Beginn des tiefen Einbruchs
Besonders deutlich zeigte sich der Einbruch im Jahr 2022 – nach Beginn des Ukraine-Krieges und den westlichen Sanktionen. Der Abzug internationaler Hersteller wie Volkswagen, Renault und Toyota hinterließ Lücken, die bis heute nicht geschlossen sind. Die russische Autoindustrie verlor ihre wichtigste Basis: moderne Technologien, Investitionen und stabile Absatzmärkte.
Kurze Erholung, schnelle Ernüchterung: Händler in der Krise
Ein kleiner Aufschwung nach der Pandemie erwies sich als Strohfeuer. Händler sehen sich inzwischen mit sinkender Nachfrage konfrontiert. Hohe Leitzinsen und strengere Regeln für Autokredite bremsen potenzielle Käufer aus. Gleichzeitig fluten chinesische Marken den Markt – und nehmen russischen Produzenten das Geschäft ab.
Vom Leitmarkt zum Nebenschauplatz: Die neue Realität
Russland, einst Hoffnungsträger im globalen Automobilgeschäft, ist heute nur noch Randnotiz. Branchenriesen wie Gaz, Kamaz oder Liaz mussten ihre Produktion drosseln und Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken. Selbst der Serienstart des als Hoffnungsträger gehandelten Avtovaz-Modells „Iskra“ wurde auf 2026 verschoben – schlicht, weil wichtige Elektronikkomponenten fehlen.
Alt statt neu: Warum Gebrauchtwagen gefragter sind als Neuwagen
Während Neuwagen teuer und schwer finanzierbar sind, boomt der Gebrauchtwagenmarkt. Viele Russen greifen lieber auf alte VW, Renault oder Skoda zurück, die einst im Land produziert wurden. Das Vertrauen in bewährte Modelle übertrifft den Glauben an neue, oft teurere Importwagen.
Lada in der Krise: Vom Nationalstolz zum Sorgenkind
Im Stammwerk von Lada in Toljatti läuft die Produktion zwar noch – doch die Unsicherheit ist allgegenwärtig. Nach den Zwangsferien ordnete Avtovaz eine Vier-Tage-Woche an. Offiziell spricht das Management von „Herausforderungen am Markt“. Gemeint sind sinkende Nachfrage, hohe Zinsen und die wachsende Dominanz ausländischer Hersteller.
Was sich in Toljatti abzeichnet, ist längst kein Einzelfall mehr. Lada, einst Stolz der Nation, steht heute für den Absturz einer ganzen Branche, die zwischen geopolitischer Isolation und wirtschaftlichem Niedergang gefangen ist.
Quelle: www.hhs.se
 
                         
                                     
                                         
                                         
                                         
                                         
                                         
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